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Grundschule Müssen

Zum Sportplatz 2, 21516 Müssen
Grundschule
Offene Ganztagsschule
Referenzschule: 2010 - 2012, 2017 - 2018

Qualitätsbereiche

Sozialraumverankerung und Öffnung der Schule
durch vielfältige Kooperationen und die Erschließung von Lernräumen über das Schulgelände hinaus

Lernräume gibt es überall

Im kleinen Ort Müssen ziehen alle an einem Strang – besonders deutlich wird das bei der Grundschule Müssen. Die Schule ist fest in ihrem Sozialraum verankert und pflegt Kooperationen mit einer Vielzahl von Akteurinnen und Akteuren im Dorf. Es bestehen enge Kontakte zwischen Schule und der Freiwilligen Feuerwehr, dem Förderverein Alte Schule Müssen e.V., den Kitas, der Bücherei und dem Sportverein vor Ort.
Die 2007 als Offene Ganztagsschule genehmigte Grundschule lebt das Prinzip der geöffneten Schule. Ihr Leitziel lautet: „Unsere Schule ist ein Haus des gemeinsamen Lernens, Lehrens und Lebens, in dem sich alle wohl fühlen.“
Um die 170 Kinder besuchen die acht Klassen der Offenen Ganztagsgrundschule, 80 Prozent davon nehmen am Ganztag teil.

Schule hört nicht mit dem Gebäude auf
Die Umgebung der Grundschule Müssen bietet viel Potential für außerschulische Lernräume. Der Kontakt zu Feuerwehr, Kapelle, Kita, Sportverein und Schützenhaus bereichern die Gestaltung des Ganztags enorm. So können Räume oder Außenflächen gemeinsam genutzt werden – zum Beispiel für Lernausflüge, Spielzeiten, Feiern oder auch Theateraufführungen. Großes Staunen gibt es bei den Kleinen, wenn sie zum ersten Mal ein Feuerwehrauto von innen angucken dürfen. In der Alten Schule Müssen, dem Gemeindehaus der Müssener, finden für die Ganztagskinder Kochkurse statt, in denen die Kinder den Umgang mit Lebensmitteln lernen können.

Aber auch Wertschätzung und ein gegenseitiger Austausch stehen im Vordergrund. In der Vor-Coronazeit lud die Schule zum Seniorenkaffee ein und die Kinder präsentierten ein buntes Programm mit Musik, Tanz und plattdeutschen Texten. Auf den Seniorenweihnachtsfeiern waren die Ganztagskinder gern gesehene Gäste mit Krippenspiel, Gedichten, Geschichten oder Liedern. Die Kreativität der Kinder kann ebenfalls beim Schultütenbasteln in der Kita ausgelebt werden.

Während der Coronazeit haben die Ganztagskinder weihnachtliche Grüße in die Briefkästen verteilt und sind als „lebendiger Adventskalender“ von Haustür zu Haustür gezogen mit Gedichten, Geschichten und selbstgebackenen Keksen – singen war leider schwierig. In der Osterzeit haben die Kinder große Holzeier bemalt, die die Feuerwehr in den Bäumen der Dorfstraße aufgehängt hat.

Manchmal entstehen auch Projekte, die das ganze Dorf miteinbeziehen, wie der „Müssener Kunstpfad“. Hier wurden kleine „Kunstwerke“ auf einem Rundweg durchs Dorf platziert und luden ein zum Staunen, Verweilen und ins Gespräch kommen. So lernen die Kinder, dass Ganztagsschule nicht mit dem Gebäude aufhört, und nehmen viele wertvolle Erfahrungen aus den Interaktionen mit der Dorfgemeinschaft mit.

Kunstobjekte/Corinna Dohrmann

Der Umgebung verantwortungsvoll begegnen
Großer Vorteil der Grundschule Müssen ist die Nähe zur Natur. Der Weg ins Naturschutzgebiet mit Baggersee ist nicht weit. Unter der Aufsicht von Rettungsschwimmern des örtlichen SiWa – Sicheres Wasser e.V. können die Kinder hier sicher im Wasser spielen und Sandburgen bauen. Im Rahmen des Ganztags werden Wanderungen rund um den See oder, in Zusammenarbeit mit dem NABU-Büchen, kindgerechte Kurse zu Umweltthemen angeboten. Beim gemeinsamen Müllsammeln am See wird den Kindern vermittelt, dass sie Verantwortung für ihre Umgebung tragen. Das Aufstellen von Insektenhotels und die Vogelfütterung im Winter sind weitere Beispiele dafür.

Gute Vernetzung ist wichtig
Eine gute Verankerung im Sozialraum erfordert Engagement. Kernpunkt sind gute soziale Kontakte. „Es ist wichtig, Interesse am Dorf zu zeigen“, sagt Corinna Dohrmann, Ganztagskoordinatorin an der Grundschule Müssen. Über den Schul- und Förderverein gelingt der Kontakt zu den Eltern. Es lohne sich auch an Sitzungen und Versammlungen im Dorf teilzunehmen, um Ansprechpartner:innen zu finden. Umliegende Dörfer sollten ebenfalls miteinbezogen werden, rät sie anderen Schulen, die sich im Bereich der Sozialraumverankerung besser aufstellen wollen. „Wir haben viele Minikooperationen, die auf gegenseitiger Wertschätzung beruhen“, so Dohrmann. Die gegenseitige Unterstützung mit den Akteur:innen im Dorf hat sich über viele Jahre hinweg entwickelt, das Vertrauen ineinander musste erst wachsen. “Um den Kunstpfad durchs Dorf genehmigen zu lassen, brauchte es nur ein Tür-und-Angel-Gespräch mit dem Bürgermeister, der gleichzeitig unser Hausmeister an der Schule ist”, so Dohrmann. Nicht jede Idee klappt, aber nach und nach entstehen immer mehr Verknüpfungen zwischen Schule und Dorf und gleichzeitig weitere Lernräume.

Sozialraumverankerung und Öffnung der Schule

Mitten im Stadtteil, mitten im Leben – eine offene Schule profitiert von den vielfältigen Möglichkeiten des Umfelds.

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