Aufbau-Zertifikatskurs für pädagogisch Mitarbeitende
Der Aufbau-Zertifikatskurs vertieft die im Basiskurs erworbenen Kenntnisse und erweitert die Kompetenzen der Teilnehmenden in Bereichen wie Kommunikation, Konfliktlösung, Partizipation und Kursplanung. Zudem werden neue Themen wie Spielpädagogik und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) behandelt. Durch den erweiterten Zugang zu Wissen und praxisnahen Übungen wird den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben, das Gelernte in realen Situationen anzuwenden. Der Kurs trägt zur Qualitätssteigerung in der Ganztagsbildung bei, indem er die Teilnehmenden befähigt, ihre Arbeit mit jungen Menschen professionell und nachhaltig zu gestalten.
Der Aufbau-Zertifikatskurs umfasst die Module 6 bis 10, die von qualifizierten Dozent:innen an verschiedenen Volkshochschulen in Schleswig-Holstein angeboten werden. Es wird empfohlen, die fünf Module in der vorgegebenen Reihenfolge zu absolvieren.
Der Kurs endet mit dem Abschlussmodul des Aufbaukurses, welches eine Präsentation und ein Reflexionsgespräch beinhaltet.
Ab Februar 2025 wird der Aufbaukurs zunächst an der Förde VHS in Kiel, der Volkshochschule Meldorf und der Volkshochschule Norderstedt angeboten. Die Termine finden sie bereits hier.
Der Aufbauzertifikatskurs richtet sich ausschließlich an pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
die den Basis-Zertifikatskurs absolviert haben
ODER eine vergleichbare oder höherwertige pädagogische Qualifizierung vorweisen können, wie z.B. Erzieher:in, SPA:in, Zertifikatskurs „Ganztag leiten“ oder Fachpädagog:in für Ganztagsbildung, (Bei Fragen diesbezüglich wenden Sie sich bitte an die Serviceagentur über zertifikatskurs-sh@dkjs.de.)
die an einer schleswig-holsteinischen Ganztagsschule
oder einer schleswig-holsteinischen Schule mit Betreuungsangebot in der Primarstufe tätig sind bzw.
Personen, die sich unmittelbar auf den Einsatz an einer dieser Schulen vorbereiten.
Bitte nennen Sie bei Anmeldung an einer Volkshochschule Ihren (zukünftigen) Arbeitsort.
Die Zertifikatskurse sind nicht für Schulbegleitungen geeignet, da sie die fachlichen Anforderungen zur Unterstützung einzelner Kinder nicht in den Blick nehmen.
In diesem Modul lernen Sie verschiedene Formen des kindlichen Spiels kennen und erweitern Ihren Methodenkoffer für vielseitige Spiel- und Bewegungsangebote. Der Fokus liegt auf der Praxis, bei der Sie selbst unterschiedliche Spiele ausprobieren und in Gruppen anleiten. Sie erlernen, wie Sie Ihre Angebote auf unterschiedliche Bedürfnisse und Möglichkeiten einer Gruppe ausrichten und wie Sie Freude an Spiel und Bewegung vermitteln können.
Durch das Verständnis dafür, dass Spiele unterschiedliche Kompetenzen fördern, wird verdeutlicht, dass Spiel mehr als Zeitvertreib ist. Spiel und Bewegung sind Grundbedürfnisse von Kindern, fördern wichtige Fähigkeiten und bieten Möglichkeiten, Energien gezielt einzusetzen oder auch Entspannung zu finden.
In diesem Modul vertiefen Sie Ihre Kenntnisse zur Kommunikation und Konfliktprävention aus dem Basiskurs. Sie erwerben mehr Handlungssicherheit, indem Sie hilfreiche Reaktionen auf häufig vorkommende Konfliktsituationen mit jungen Menschen erarbeiten. Der Umgang mit Aggressivität, mit Trotz und mit als mangelhaft empfundener Motivation und Impulskontrolle junger Menschen wird analysiert und Handlungsmöglichkeiten werden erprobt.
In praktischen Übungen festigen Sie unterstützende Kommunikationsstrukturen und lernen, häufige Konfliktverhaltensweisen zu erkennen und lösungsorientiert zu reagieren. Zudem erarbeiten Sie Grundlagen für positive Beziehungsarbeit als präventive Maßnahme und reflektieren Ihre emotionale Selbstregulation im Konfliktgeschehen.
Die zwei Fragen „Was ist ‚gelungene‘ Bildung?“ und „Welche Ziele soll Ihre Ganztagsschule verfolgen?“ begleiten den Einstieg in die Auseinandersetzung mit dem Thema Qualitätsentwicklung. Sie lernen verschiedene Instrumente zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung Ihrer Angebote kennen.
Die Schwerpunkte dieses Moduls liegen darauf, herauszufinden, an welchen Stellen Sie selbst Einfluss auf die Qualität Ihres Ganztagsangebots nehmen können und darauf, zu erkennen, dass es sinnvoll ist und Spaß machen kann, sich mit dem Thema Qualitätsentwicklung zu beschäftigen. Es gilt das Motto: „Ich weiß, was ich warum tue und kann dies gegenüber jungen Menschen, Erziehungsberechtigten und Kolleg:innen selbstbewusst darstellen und vertreten“.
Sie setzen sich in diesem Modul intensiv mit dem Recht auf Beteiligung auseinander. Sie erwerben die Fähigkeit, die Angebote in der Ganztagsschule partizipativ zu gestalten, die Beteiligungsintensität auf die Entwicklungsbedürfnisse der jungen Menschen abzustimmen und sich selbst in Ihrer Rolle als pädagogisch tätige Person zu reflektieren.
Dieses Modul setzt einen Fokus darauf, die eigene Haltung zur partizipativen Gestaltung kritisch wahrzunehmen. Sie entwickeln Ihre Bereitschaft zur echten Beteiligung junger Menschen. Sie erhalten viel Raum für Austausch in der Gruppe, für den Blick auf die eigene Einrichtung und für die Entwicklung eigener Beteiligungsangebote.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) steht für Bildung, die Menschen befähigt, zukunftsfähig zu denken und zu handeln. Dabei steht die Erkenntnis im Vordergrund: “Mein Handeln hat Einfluss.”
Ziel dieses Moduls ist es, Sie in die Lage zu versetzen, das Potenzial von Ganztagsschule für nachhaltiges Handeln zu erkennen und zu nutzen. In praktischen Übungen und durch die Anwendung neuer Methoden erfahren Sie, wie Sie jungen Menschen Zusammenhänge sichtbar machen können. Sie erarbeiten Angebote, die den Kindern und Jugendlichen helfen, eine kritische und informierte Sicht auf die Welt zu entwickeln und reflektierte Entscheidungen zu treffen.
Neugier, Kreativität und eine positive Grundhaltung stehen bei diesem Prozess im Mittelpunkt. Ihre Bereitschaft, gemeinsam mit den jungen Menschen zu forschen und sich als Teil gesellschaftlicher Veränderungen zu begreifen, wird gestärkt.
Nach erfolgreicher Teilnahme an allen fünf Modulen können Sie den Aufbaukurs mit einem Zertifikat abschließen. Das Abschlussmodul des Aufbaukurses beinhaltet eine (kurze) Präsentation und ein Reflexionsgespräch. In den Aufbaumodulen 6 - 10 werden Sie auf die Präsentation und das Reflexionsgespräch vorbereitet.
Am Tag der Aufbauzertifizierung präsentieren Sie ein selbstgewähltes Thema in einer Kleingruppe mit anderen Kursteilnehmenden. Sie haben auch die Möglichkeit, das Thema zu zweit als Tandem zu präsentieren und gemeinsam das Reflexionsgespräch zu führen.
Sie präsentieren Ihr vorbereitetes Thema in 10 Minuten, Tandems erhalten 20 Minuten für die Präsentation. Im Anschluss erfolgt im Reflexionsgespräch eine Auswertung der Präsentation mit Rückfragen und ggf. ergänzenden Ausführungen. Dieses Gespräch dauert ebenfalls 10 Minuten, bei Tandems 20 Minuten.
Für die Anmeldung zum Abschlussmodul müssen folgende Nachweise bei der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ eingereicht werden:
die Teilnahmebescheinigungen der Module 6 bis 10 des Aufbau-Zertifikatskurses,
das Zertifikat des Basis-Zertifikatskurses für pädagogisch Mitarbeitende oder das Zertifikat des Kurses „Ganztag leiten“ der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ oder ein Nachweis über den erfolgreichen Abschluss einer vergleichbaren oder höherwertigen pädagogischen Qualifizierung (z.B. Erzieher:in, SPA:in, Fachpädagog:in für Ganztagsbildung, usw.).
eine Teilnahmebescheinigung des Modul 4 „Vielfalt sehen uns verstehen“ (sofern nicht Bestandteil des absolvierten Basiskurses) oder eine Teilnahmebescheinigung des ehemaligen Zusatzmoduls „Heterogenität und Inklusion“ der Serviceagentur „Ganztägig lernen“.
Das Abschlussmodul wird durch die Serviceagentur „Ganztägig lernen“ mindestens einmal im Jahr ab 2026 angeboten. Die Anmeldung erfolgt direkt bei der Serviceagentur. Termine werden hier veröffentlicht.
Die Anmeldung zu den Aufbaumodulen 6 - 10 findet über die entsprechenden Volkshochschulen statt.
Im Jahr 2025 sind dies zunächst die Förde VHS, die VHS Meldorf und die VHS Norderstedt.