Grundschule Schwarzenbek-Nordost

Damit das Konzept einer Ganztagsschule gelingt, ist eine enge Zusammenarbeit von Vor- und Nachmittag besonders wichtig - doch das ist ein Prozess. Seit 2007 ist die Grundschule Schwarzenbek Nordost mehrmals als Referenzschule der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ zertifiziert worden. Seitdem konnte sie ihr Ganztagskonzept weiter ausbauen und hat heute ihren Schwerpunkt im Bereich der Ernährung und Gesundheit. Wesentliche Kernpunkte sind hierbei der Gemüseanbau auf dem Schulgelände und Kochkurse mit den Kindern.

Über 500 Schülerinnen und Schüler besuchen die Grundschule Schwarzenbek-Nordost und lernen hier einen respektvollen Umgang mit der Natur. Ungefähr die Hälfte der Kinder nutzt das offene Ganztagsangebot der Schule. Für sie gibt es einen fließenden Übergang vom Lernen im Unterricht zum Ganztagsangebot am Nachmittag. Bei der Umsetzung und Finanzierung setzt die Schule auf mehrere Kooperationspartner.

Vielfältiges Lernen
Das Bildungs- und Betreuungsangebot der Ganztagsschule umfasst neben dem Regelunterricht und der Früh- und Spätbetreuung bis zu 30 Kurse in den Bereichen Sport, Bewegung und Gesundheit, Natur und Umwelt, Kunst und Werken, Musik, Sprachen und Kultur. Das abwechslungsreiche Angebot am Nachmittag bietet den Kindern Gelegenheit für selbstbestimmte Aktivitäten und freies Spiel, für sinnvolle Freizeitgestaltung und für die Vertiefung und Verfestigung von Lerninhalten des Unterrichts z.B. durch praktische Anwendungen und Lernspiele.

Die Vielfalt der Lernangebote bringt für die Kinder den Vorteil, dass sie ihre unterschiedlichen Stärken zeigen können. Wer sich am Vormittag im Klassenraum nicht gut konzentrieren kann, hat die Chance am Nachmittag die Themen nochmal auf andere Art kennenzulernen und sie mit allen Sinnen zu erleben. Ganz nach dem Schulmotto „Lernen mit Kopf, Herz und Hand”.

Natur gemeinsam erforschen
Bereits 2018 hat die Schule einen Schulgarten eingerichtet. Unter Mitwirkung des NABU wurde zudem ein Teich und ein Baumlehrpfad auf dem Schulgelände angelegt. Mit der Natur direkt auf dem Schulhof kann die Schule im Unterricht und im Ganztagsangebot verschiedene Lernangebote gestalten. Im Heimat- und Sachkundeunterricht können die Klassen ins Freie gehen und die Natur gemeinsam erkunden und so das vermittelte Wissen mit allen Sinnen erleben. Darauf aufbauend gibt es in der Ganztagsbetreuung Aktionen, die den Kindern helfen, ihre Beziehung zur Natur zu vertiefen. Dazu zählt das Bauen von Nistkästen oder das Züchten von Schmetterlingen und Fröschen.

Aber auch in Ferienaktionen geht es häufig auf Entdeckungstour – ob zum Besuch bei der Försterin im Wald, beim Imker und den Bienen oder im Wildpark. Ebenso besteht eine Kooperation mit der Abfallwirtschaft Schleswig-Holstein, die ein Bildungsangebot speziell für Kinder anbietet. Neben der Herstellung von Papier und dem Thema Recycling geht es auch um Müllvermeidung und Upcycling – das Basteln mit Verpackungen. Die Kinder sollen auf diese Weise spielerisch Einblicke in die größeren Zusammenhänge erhalten. Dadurch wird ganzheitliches Lernen und selbstbestimmtes Handeln möglich.

Ernährung zum Erlebnis machen
Sehr beliebt bei Kindern, Lehrkräften und Betreuungspersonen ist der Gemüseanbau auf dem Schulgelände. In Kooperation mit GemüseAckerdemie, einem Bildungsprogramm von Acker e.V., wurde das Projekt „Volle Möhre“ umgesetzt: ein Schulacker zum Mitmachen. Von der Vorbereitung des Bodens, der Aussaat bis zur Ernte und Verarbeitung werden alle Personengruppen miteinbezogen. Um den Kochkurs „gesund und nachhaltig kochen” ins Leben zu rufen, hat sich die Schule fachliche Unterstützung von der Sarah-Wiener-Stiftung geholt. Lehrkräfte wurden dank der Stiftung zu Genussbotschaftern ausgebildet. Ziel dieser Projekte ist es, dass Kinder bewusste Ernährung praktisch erleben können. Dabei werden vorzugsweise regionale und faire Lebensmittel verwendet, Lösungen zum Thema Lebensmittelverschwendung aufgezeigt und generelles Wissen rund um Gemüseanbau und -verarbeitung vermittelt.